Pfarrgeschichte

Die Pfarrei Rammingen kann aufgrund des Patroziniums „St. Magnus“ als eine alte Pfarrei angesehen werden. Das Patronatsrecht übten wohl zunächst die Edlen von Rammingen aus. Es ging dann mit dem Ortsbesitz an die Herren von Mattsies über. Die Pfarrei Rammingen scheint zumindest im 15. Jahrhundert eine zeitlang von Mattsies aus als Filiale mitversorgt worden zu sein, denn in einem Vergleich vom 7.12.1469 spricht der Herrschaftsinhaber Hans von Stein zu Mattsies von „meiner pfarr und pfarrers wegen von Mazzensies und beeder Rammingen“. Ab dieser Zeit werden beide Rammingen nahezu für 100 Jahre von Türkheim aus seelsorgerisch betreut. Das Patronatsrecht von Rammingen konnte das Kloster Denkendorf bei Esslingen erwerben, ehe es im Jahre 1560 Herzog Albrecht V. von Bayern erkaufte. Dieser veräußerte es aber am 12.4.1562 an Hans und Markwart von Stein zu Mattsies weiter. Hierbei gingen die Stein die Verpflichtung ein, beide Rammingen auf ihre Kosten jederzeit durch einen „geschickten katholischen Priester“ mit allen Kirchendiensten versehen zu lassen. Die Stein lösten daraufhin die Mattsieser Frühmessstiftung auf. Mit den dafür vorgesehenen Gütern und Bezügen dotierten sie unter Hinzunahme eigener Mittel die somit wiederhergestellte Pfarrei Rammingen. Diese Stelle trat Pfarrer Wolfgang Seiß am 2.2.1565 an. Er nahm im bisherigen Mesnerhaus Wohnung, das fortan als Pfarrhof genutzt wurde. Seit dieser Zeit sind die Namen der Ramminger Pfarrer lückenlos überliefert. Das Patronatsrecht übten von nun an die Inhaber der Herrschaft Mattsies aus: die Stein, die Fugger, Herzog Maximilian Philipp, die Kurfürsten von Bayern und schließlich der bayerische Staat.

Der Bau

Die Pfarrkirche besteht aus einem längsrechteckigen Hauptraum (14 x 20 m) mit dreieckigem Walmdach und eingezogenem, etwas niedrigerem Chor (9 x 12 m) mit Halbkreisschluss.
Die Wände des Langhauses sind durch rötlich marmorierte korinthische Pilaster gegliedert und je vier Rundbogenfensteröffnungen lassen genügend Licht in den Raum einströmen. Im Chor ist beiderseits ein eigenartig gekurvtes Fensterpaar mit darüber zwischen-gesetzten vierpassförmigen Okuli zu einer Einheit verbunden.
Der Chorfußboden ist am Chorbogen um eine, im Ostjoch um eine weitere Stufe erhöht. Der Chorbogen ist korbbogig, in der Laibung und an der Westseite mit Pilastern besetzt.

Das Innere überrascht durch die helle lichte Weite, den flott hingesetzten, graziösen Stuck und die guten Fresken. 18 rötlich marmorierte Pilaster mit korinthisierenden Rokokokapitellen gliedern die Wände im Hauptraum und im Chor. Die Fensterumrahmungen zeigen oben und hauptsächlich unten reiche Stuckdekorationen, ebenso die kartuschenähnlichen Felder für die Apostelleuchter. Das weit vorspringende, gekröpfte Kranzgesims ist mit fleischfarbenen Putten belebt. Die vorderen Ecken des Langhauses sind abgeschrägt und als Muldennischen für die Seitenaltäre ausgebildet. An der Rückwand sind zwei, im mittleren Drittel etwas hervorspringende Emporen: ihre Brüstungen sind mit flüssigen Stuckaturen und mit Fresken geschmückt. Ein flach gedrückter Gurtbogen leitet über zum Chorraum der mit einem halbrunden Abschluss als Altarnische ausgebildet ist und dessen Aufbau und Gliederung sowie Dekorationen dem Hauptraum entspricht.